Liebe Leserinnen und Leser,
wer schon mal ein Haus gebaut, den Knick eines Ackers verlegt oder einen Baum an einer Straße gefällt hat, der weiß: Alles bedarf einer Genehmigung - und wehe dem, der sein Grundstück dabei auch nur wenige Zentimeter überschreitet. Was für den normalen Bürger gilt, das gilt natürlich auch für große Unternehmen. Der Aufschrei von Stadt, Kommunalpolitik und Naturschützern war in der vergangenen Woche deshalb nachvollziehbar groß: Denn ausgerechnet der
Möbelkonzern Höffner, der mit
seinem Bauprojekt am Prüner Schlag in Kiel schon mehrfach für Schlagzeilen sorgte, hat seine Baufläche unerlaubt erweitert, indem er
zu viel Fläche abgeholzt und gegen Naturschutzauflagen verstoßen hat. Ein Versehen sagt das Unternehmen: Ein Baggerfahrer habe nicht richtig auf den Plan geschaut.
Nachklingen tut auch der Vorfall im Altenzentrum St. Nicolai, dem bislang
schlimmsten Corona-Ausbruch in Kiel mit mittlerweile 14 Toten. Was die Verantwortlichen des Alten- und Pflegeheims, darunter auch die Heimleiterin, aus der Katastrophe gelernt haben, erzählten sie mir im
Interview. Die Lehren sind auch für andere Einrichtungen interessant, schließlich ist die Zahl der Verstorbenen gerade in den sensiblen Bereichen hoch.
Knapp die Hälfte der inzwischen 68 Kielerinnen und Kieler, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind, lebten in Alten- und Pflegeheimen.