Liebe Leserinnen und Leser!
Die Corona-Pandemie verlangt uns allen eine Menge ab. Wir verzichten auf vieles, tragen Masken, einige sogar mehrere Stunden am Tag während der Arbeit. Wir lüften die Büros und Klassenzimmer, was in dieser Woche eher eine Wohltat als eine Bürde war. Doch der Herbst und der Winter nahen.
Ob Krankenschwester, Lehrer oder Kassiererin - niemand kann seinen Arbeitsplatz gegen einen sichereren oder in Corona-Zeiten bequemeren eintauschen. Aus diesem Grund sorgte die
einstimmige Entscheidung der jüngsten Ratsversammlung, die
künftigen Sitzungen nicht mehr im Ratssaal, sondern in einer größeren Räumlichkeit abzuhalten, für verständnisloses Kopfschütteln bei vielen Kielern. Denn: Das Kieler Gesundheitsamt hält den Ratssaal als mehrstündiger Aufenthaltsort für unbedenklich. Zudem würde der Umzug in die Wunderino-Arena beispielsweise den Steuerzahler pro Ratssitzung rund 15.000 Euro kosten. Unser Rathausreporter Michael Kluth hat dazu
eine klare Meinung. Und auch die Leserbriefe, die unserer Zeitung zugingen, oder die Kommentare auf unserer Facebook-Seite legen nahe, dass die Wähler diesen beschlossenen Umzug nicht nachvollziehen können.
Während die Ratsmitglieder eine gefühlte Unsicherheit umtreibt, ist die Sicherheit für Kieler Senioren derzeit ganz real auf einem Langzeittief.
Einige Betrüger haben die Landeshauptstadt offenbar gezielt für ihre Machenschaften ausgesucht. Mehr als hundert Fälle von Schockanrufen von Kriminellen, die sich als Polizist ausgeben, sind der echten Kieler Polizei gemeldet worden. Eine Betroffene, die einen solchen Anruf erhielt und am Ende zum Glück nicht zum Opfer wurde, hat sich an unsere Zeitung gewandt und uns
ihre Geschichte erzählt. Fast zeitgleich hat sich eine
neue Betrugsmasche etabliert: Die Opfer sind nach eigenen Angaben von einer männlichen Person unter einem Vorwand in ein Auto gelockt worden. Anschließend fehlte ihnen Bargeld.
Warum mir bei dieser Gelegenheit eine
Rattenplage in den Sinn kommt? Im Stadtteil Gaarden beschweren sich jedenfalls viele Anwohner, dass das Problem mit den Nagern immer größer wird. Mein Kollege Martin Geist
hat sich einmal umgehört - und eine, wie ich finde, erstaunliche Einschätzung des städtischen Ordnungsamtes erhalten.
Ob nun gefühlte oder reale Unsicherheit: Bleiben Sie gesund - und vor allem kommen Sie unbeschadet durch die restliche Woche.
Ihr
Dennis Betzholz
Stellvertretender Lokalchef Kiel